Die Nomaden im Altai leben seit Urzeiten mit ihren Tieren und ziehen von Weideplatz zu Weideplatz. Die Herdenzahl symbolisiert Wohlstand und sichert das Überleben – vermeintlich. Eine grosse Herde gibt Sicherheit für harte Zeiten. Gleichzeitig wird aber auch längerfristig das Risiko für die Existenzsicherung erhöht durch die Überweidung. Wenn dann noch eine Naturkatastrophe mit sehr harten Wintern wie in den letzten Jahren dazu kommen, können sich die Nomaden selber kaum noch helfen und kommen in existenzielle Not.
OHfM hat deshalb das Kaschmirprojekt ins Leben gerufen um den Nomaden ein weiteres Standbein zu ermöglichen und ein langfristiges Einkommen zu sichern.
Vergleich mit der Schweiz und die Schweizer Sömmerungs-Verordnung Die Schweiz hat eine Regelung welche Flächen mit welchen Tieren beweidet werden sollen und die entsprechenden Bestossungszahlen (= Viehbesatz, also ein landwirtschaftlich-ökologisches Mass für die Anzahl von Nutztieren im Verhältnis zu der für diese Tiere genutzten Agrarfläche, auf der beispielsweise ihr Futter erzeugt wird) und die Sömmerungsdauer, also wie lange die Tiere auf dieser Fläche bleiben dürfen. Diese Regelung kommt von der Alpwirtschaft. Die Schweiz hat dafür eine Norm.
Durch die Einigung und Verteilung der Nutzfläche für die Tiere durch eine staatliche und gemeinschaftliche Regelung ist in der Schweiz die Demokratie entstanden.
Ganzjahresbetriebe in der Schweiz In den Talschaften stehen Ganzjahresbetrieb, Bauernhöfe, dort gibt es Grossvieheinheiten = 1 Kuh
Alpwirtschaft / Sommerbetrieb in der Schweiz Hier herrscht nur Sommerbetrieb, die Grösse der Weidefläche ist nicht ausreichend, weil sie nur über den Sommer zugänglich ist. Zusätzlich kommt noch der Zeitfaktor dazu: 1 Kuh für 100 Tage auf der Alp = «Normal Stoss» = normierte Tiereinheit mit zeitlichem Faktor
Seit Jahrhunderten wurden die Alpweiden durch diese kluge Einteilung und somit die Natur im Gleichgewicht gehalten. Die Ressourcen wurden immer angepasst.
Die 4 Jahreszeiten auf den Weideflächen im Altai Grundsätzlich besitzt kein Nomade Land, kann das Land aber nutzen. Die Weideflächen werden von der kasachischen Bezirksverwaltung eingeteilt. Auch hier zeigt sich das Gefälle der ethnischen Minderheit der Tuwiner in der geographischen Beschaffenheit, der Qualität und der Grösse der Weideflächen.
Die Nomaden ziehen mit ihren Tieren und ihrer Jurte mindestens 4 Mal im Jahr um. Im Winter bewohnen sie ein kleines, stabiles und warmes Holzhaus, teilweise auch gemauert.
Da im Winter keine Tiere geschlachtet werden, legen sich die Nomaden einen Fleischvorrat an. Eine 4-5 köpfige Familie schlachtet 10-12 Schafe und 1 Pferd oder 1 Yak. Das Fleisch wird entweder in die grosse «Naturgefriertruhe unter den Schnee» geschoben oder in Streifen getrocknet. Den ganzen Sommer über haben sie die…
Seit nunmehr 8 Jahren wird jeden Sommer bei den Nomaden Käse nach traditioneller Europäischer Zubereitung im Kupferkessel produziert. Galtai hat das Käsemachen ausführlich in Deutschland gelernt. Ein deutscher Käser kam einen Sommer lang in den Altai und schulte junge Nomaden. Eine Yak Kuh gibt 1 Liter Milch am Tag. Diese…
Der Sommer im Altai war sehr heiss und trocken. Der Winter wird hart werden, sagen die Nomaden, weil es nicht genügend Regen gab um das Gras im Winterlager genug wachsen zu lassen. Im Altai haben die Nomaden ein neues und ungewöhnliches Phänomen beobachtet. Wildtiere wie Bären und auch der äusserst…