Herzlichen Dank allen Spendern - So ist die momentane Lage | Open Hearts for Mongolia

Herzlichen Dank allen Spendern – So ist die momentane Lage

Herzlichen Dank allen, die unser Nothilfe-Projekt mit ihren Spenden so grosszügig unterstützt haben. Sie haben damit nicht nur die Möglichkeit geschaffen, dass wir Heu und Kraftfutter kaufen konnten, um den völlig ausgezehrten Tieren das Leben zu retten. Sie haben damit den Nomaden auch Anteilnahme geschenkt und wieder Hoffnung gebracht. Und Sie haben uns Ihr Vertrauen in unsere Arbeit und unser Wirken entgegengebracht.

Was dieser erneute erbarmungslose Winter und das Hinwegraffen von so vielen Tieren wirklich für die Nomaden bedeutet, können wir uns wahrscheinlich lediglich ansatzweise vorstellen.

Durch Ihre Spenden konnten wir im Bezirk 6 und 8 der Provinz Ölgy, der am schlimmsten betroffen war, insgesamt 40 Tonnen Kraftfutter und 55 Tonnen Heu persönlich an die Nomaden verteilen. Ihre Hilfe ist also vollumfänglich angekommen und lediglich die Transportkosten (Miete LKW und Benzin) wurden nicht in «Futter umgewandelt».

Wenn die Nomaden ihre Herden verlieren würden, dann bliebe ihnen nur die Flucht in die Städte und das wäre ihr Untergang.

Die Jungtiere kommen jetzt auf die Welt. Die Nomaden müssen jetzt nachts draussen Wache halten um die neugeboren Tiere in die Jurte zu holen, weil es draussen immer noch zu kalt ist. Die Muttertiere sind wieder etwas zu Kräften gekommen und die Kleinen müssen jetzt sorgsam bis in den Sommer hinein behütet und umsorgt werden, damit sie überleben. Während dieser Zeit haben alle Schulkinder auf dem Land einen Monat Ferien um den Eltern helfen zu können.

Der Nomade Mönköö berichtet Galtai über Satelittentelefon, dass das Kraftfutter besonders den Muttertieren und hier besonders den Yakmüttern sehr gut tut, sie hätten genug Milch, dass die Kleinen saugen können und satt werden.

Die Temperaturen sind milder geworden. heisst tagsüber 0 °C und nachts  -15°C. Im Mai ziehen die Nomaden weiter ins Frühlingslager. Dort werden die Tiere wieder Weideflächen finden, die sie satt machen.

Seit der Verteilaktion sind noch weitere Spendengelder auf unser Konto eingegangen. Galtai war immer in Kontakt mit den Nomaden und wir wären sofort wieder bereit gewesen noch mehr Hilfe zu leisten. Wir wollen aber keinesfalls vorhanden Gelder einsetzen, wenn sie nicht auch wirklich gebraucht werden. Das Spendengeld ist auf einem Sonderkonto angelegt.

Selbstverständlich haben wir uns viele Gedanken gemacht, wie wir langfristig helfen können. Wir sind in Kontakt mit Fachleuten und anderen NGOs sowohl in der Mongolei wie auch in Europa. Der Klimawandel macht sich in der Mongolei sehr stark und vor allem auch zeitlich sehr verdichtet bemerkbar.

Unser weiteres Vorgehen für die nächsten Wochen und Monate:

  • Der Winter ist noch nicht zu Ende. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Wetter nochmals Sofortmassnahmen erfordert um die verbliebenen Tiere zu retten.
  • Das ganze Ausmass der Verluste und wie die Nomaden mit den verbliebenen Tieren ihre Existenz erhalten können, zeigt sich erst Ende Mai/Anfang Juni
  • Eventuell muss in vereinzelten Familien und Sippen noch eine zusätzliche Sonderhilfe geleistet werden, damit die Familie weiterhin von den Tieren ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Das heisst auch, dass sie ihre traditionelle Lebensform behalten können.
  • Der Vorstand prüft sehr genau und trifft keine vorschnellen Entscheidungen, wie geholfen wird und wie Ihre Spendengelder eingesetzt werden.
  • Wir hoffen sehr, dass all dies nicht eintreffen wird. Dann werden wir das Geld auf dem Sonderkonto dieses Jahr nicht einsetzen.
  • Wir erarbeiten mit Fachleuten, die uns beraten, Lösungsansätze und einen möglichen Massnahmenplan, wie die Nomaden ihre traditionelle Lebensweise behalten können. Wie kann die durch mannigfachen Gründe entstandene Überweidung gestoppt werden und die völlig ausgelaugten Weideflächen sich wieder erholen.

Liebe Spender, wir wurden überwältigt von Ihrer Grosszügigkeit. Wir wollen achtsam und sorgsam mit diesen Geldern umgehen und sind uns unserer Verantwortung bewusst – deshalb haben wir uns für obigen Weg entschieden. Wir sind der Überzeugung, dass dieses Vorgehen nachhaltig und zielgerichtet ist.

Der Vorstand und Galtaikhuu Galsan

 

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